Alternative ADHS Behandlungsmethoden
Alternative Behandlungsmethoden bei ADHS Symptomen
Dr. Klaus Gebel, Arzt für Neurologie und Psychatrie, Sulzbach-Rosenberg
Die Medienvielfalt hat die Welt in vielen Bereichen verändert – auch den Gesundheitsbereich. Den Patienten stehen vielfältige Informationsmöglichkeiten über Therapiemöglichkeiten von Erkrankungen zur Verfügung. Gerade im Internet begegnet der Patient vielen Empfehlungen und Aussagen, deren Relevanz und Richtigkeit er oft nicht mehr einzuschätzen vermag. Gerade hier fehlt jedoch bislang eine entsprechende Qualitätskontrolle der dort veröffentlichten Aussagen. Gleichzeitig wächst in den letztenJahren immer mehr die Skepsis gegenüber den konventionellen Therapiemöglichkeiten, der sogenannten Schulmedizin, vielleicht weil auch durch gewisse Erwartungen in der Behandlung chronischer Erkrankungen enttäuscht wurden.
Seit einigen Jahren sind Patienten sogenannten alternativen,“natürlichen“ Therapiemethoden gegenüber immer aufgeschlossener geworden, die zunehmend auch als therapeutische Mittel bei verschiedensten Krankheitsbildern erwogen werden. Gerade bei chronischen Krankheiten steigt die Inanspruchnahme alternativer Heilmethoden in den letzten Jahren stetig. In dem Maße aber, in dem die Skepsis gegenüber den Therapiemöglichkeiten in der Schulmedizin und deren therapeutischen Möglichkeiten wächst, umso arg- und sorgloser wird der Umgang mit den alternativen, sog. Natürlichen Methoden gehandhabt und nicht nach dem möglichen Nutzen und sogar möglichen schädlichen Auswirkungen dieser Therapieformen hinterfragt.
Aus vielen Gründen sollte man aber auch alternativen Therapiemethoden eine natürliche Skepsis entgegenbringen.
- Einige sind unwirksam
- Einige sind teuer und zudem unwirksam
- Manche haben unangenehme und nachteilige Wechselwirkungen mit anderen eingenommen Heilmitteln (sog. Interaktionen)
- Zudem ist es ein Mythos, dass sog. Natürliche Heilmittel keine Nebenwirkungen haben.
- Alternative Heilmittel sind nicht immer nebenwirkungsfrei.
ADHS und Aggression
Sind ADHS Kinder aggressiver ?
Kinder und Jugendliche mit ADHS Symptomen erscheinen auf Grund ihrer starken Impulsivität oft aggressiv zu sein. Bei ungewohnten Situationen kommt es bei ihnen häufig zu Überreaktionen, die von Eltern und Lehrern nicht richtig interpretiert werden und daher als aggressiv angesehen werden. Auslöser können zum Teil Wahrnehmungsstörungen sein. Oft haben Kinder und Jugendliche mit ADHS Symptomen Probleme, Mimik und Gestik anderer zu verstehen. Sie fühlen sich dann unsicher, teils bedroht und reagieren dann zu heftig.
Ebenso kann aggressives Verhalten durch immer wieder kehrende Enttäuschungen und Frustration zu Stande kommen. Oft müssen sie erkennen, dass sie in verschiedenen Leistungsbereichen Gleichaltrigen unterlegen sind. Sie fühlen sich ununterbrochen getadelt, kaum oder nie gelobt und verlieren immer mehr an Selbstvertrauen. Aggressives Verhalten setzen sie als Mittel ein, auf sich aufmerksam zu machen.
ADHS und Hochbegabung
Ist mein Kind hochbegabt?
Bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS-Symptomen besteht so gut wie immer ein deutlicher Unterschied zwischen dem durch die Schule attestierten Leistungsbild und der tatsächlich vorhandenen Intelligenzausstattung. In sehr vielen Fällen wird bei ADHS Kindern weder von den Eltern noch von Lehrern erkannt, dass sie zum Teil überdurchschnittlich intelligent, teils hochbegabt sind. Eine besondere Tragik liegt oft darin: die Betroffenen sind sich ihrer hohen Intelligenzausstattung bewusst, merken aber gleichzeitig, dass sie damit nicht viel anfangen können.
Von Hochbegabung spricht man bei einem Intelligenzquotienten von über 130. Gemessen an der deutschen Bevölkerungszahl hätte man eine Hochbegabtenzahl von ca. 2 %. Im Elternhaus und in der Schule kann man sich nicht erklären, warum ADHS Kinder und Jugendliche mit überdurchschnittlicher Intelligenz oder mit Hochbegabung oft ein hochproblematisches Sozial- und Lernverhalten haben. Vielfach wird argumentiert, eine permanente Unterforderung würde die Ursache für Verhaltensauffälligkeiten darstellen. Mit Sicherheit ist aber diese Situation der Unterforderung nicht die einzige Ursache der häufigen Verhaltensstörungen, sondern eher der veränderte neurobiologische Bereich.
ADHS und Medienkonsum
Fernsehen, Internet, Spielkonsolen, Computer, Handys, Smartphones beherrschen immer mehr das Freizeitverhalten unserer Kinder und Jugendlichen. Die technischen Medien, die in den heutigen Kinder- und Jugendzimmern verfügbar sind, werden immer zahlreicher, dem gemäß natürlich auch die damit verbrachten Stunden. Befragungen von 14-jährigen Jugendlichen ergaben eine durchschnittliche Beschäftigung im Internet, am Fernseher und mit Spielkonsolen von täglich 5 Stunden, in den Ferien und am Wochenende täglich bis zu 16 Stunden.
Diese elektronischen Medien sind deshalb so interessant, da sie permanent verfügbar sind. Jugendliche mit ADHS sind in besonderem Maße gefährdet, mediensüchtig zu werden, die meist rasch wechselnde Bilderfolge im Fernsehen oder bei Computerspielen der besonderen Impulsivität entgegenkommt. Ferner begünstigt das Internet perfekt die 3 Faktoren der Suchtgefährdung: Ständig verfügbar, kostengünstig und anonym.
Kinder und Jugendliche mit ADHS Symptomen versuchen ihre Probleme am Computer oder an den Spielkonsolen wegzuklicken. Da diese Betroffenen wegen ihres Versagens in der Schule oft isoliert und teilweise sogar gemobbt werden, ziehen sich viele aus der realen Welt zurück, um in die virtuelle Welt zu flüchten, wo sich dann viele Kinder „Erfolge bei Ballerspielen“ holen. Das Internet bietet die Möglichkeit, sich eine virtuelle Identität mit einem interessanten Benutzernamen zuzulegen. Man gibt sich Mühe, gute Bewertungen zu erhalten, man besitzt teilweise 800 oder 1000 „Freunde“, die man oft gar nicht mehr kennt.
Erfolge stellen sich ein, aber leider nur in der virtuellen Welt. Im Internet können Selbstzweifel abgelegt werden, da man nicht als der auftreten muss, der man wirklich ist. Im Chatraum kann man perfekt mit seiner Identität jonglieren. An der steigenden Anzahl der Jugendlichen, die in Internet-Suchtkliniken behandelt werden kann man das Ausmaß der Mediensucht erkennen.
In erster Linie sind es 14- bis 15-jährige männliche Jugendliche, die in den Internet-Suchtkliniken behandelt werden. Der Anteil an Mädchen ist weit geringer. Über die besondere Anfälligkeit von ADHS betroffenen Jugendlichen für Mediensucht gibt es bisher noch zu wenig abgesicherte Forschungsergebnisse. Der ungebremste Zugang zu technischen Medien dürfte jedoch für alle Kinder und Jugendliche schädlich sein.
Tipps für Eltern:
Fernsehen und Spielekonsolen, Computerspiele
- Vorschulkinder nur täglich 20 – 30 Minuten
- Schulkinder nicht mehr als täglich 1 Stunde
- nur ausgewählte Inhalte mit Beachtung der Alterskennzeichnung
Internetkontrolle
- feste Zeiten festlegen
- 7-8 Jahre: täglich höchstens 20 Minuten, 8-11 Jahre: täglich höchstens 45 Minuten
- 12-14 Jahre täglich höchstens 60 Minuten
- 5-6 Jahre: nur mit Eltern
- jugendgefährdende Inhalte blockieren
ADHS und Dopamin – Was sind die Zusammenhänge?
Dopamin – Es wird oft auch als Glückshormon bezeichnet
Dopamin spielt eine sehr wichtige Rolle im Gehirn, man bezeichnet es auch als Glückshormon. Man vermutet auch, dass ADHS mit einer verminderten Dopamin-Aktivität verbunden ist.
Eine Dopamin-Studie über die Genetik von ADHS konzentriert sich speziell auf eine bestimmte Variante des Gens DRD4. Dieses Gen wird mit einem Dopamin-Rezeptor im Gehirn verbunden. Die Studie zeigte, dass Kinder mit ADHS häufiger eine bestimmte Variante des Gens DRD4 haben als Kinder ohne ADHS. Interessanterweise hatten nicht alle Kinder mit ADHS in der Studie diese Genvariante. Aber diejenigen, die sie hatten, erreichten höhere IQ-Werte als andere Kinder mit ADHS. Außerdem hatten Kinder mit dieser Gen Variante eine wesentlich bessere Prognose als Kinder ohne diese Gen Variante.
Eine weitere Dopamin-Studie mit Erwachsenen mit ADHS hat gezeigt, dass Erwachsene mit ADHS ein träges Dopamin-System haben. Die Studie half zu erklären, warum stimulierende ADHS Medikamente wie Ritalin von Vorteil sind. Diese ADHS Medikamente erhöhen die schwachen Dopamin-Signale im Gehirn. Darüber hinaus können Drogen und Nikotin vorübergehend ebenfalls die Dopamin-Aktivität steigern. Dies wäre für die Autoren der Studie die Erklärung, dass Personen mit ADHS ein höheres Risiko des Drogenmissbrauchs haben.
ADHS Ursachen – Wie entsteht ADHS?
Wie die Krankheit genau verursacht wird, ist noch nicht bis ins letzte Detail bekannt.
Experten sind sich aber darüber einig, dass ADHS eine starke genetische Komponente hat. Sie sind sich sicher, dass Gene, die die Konzentrationen von Neurotransmittern im Gehirn steuern, bei Menschen mit ADHS anders erscheinen.
Die Ursachen von ADHS
Häufig wird diese weit verbreitete Störung bei Kindern diagnostiziert, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchten oder Alkohol tranken. Auch bei Kindern, deren Mütter eine schwierige Schwangerschaft hatten, wird ADHS oft diagnostiziert. Studien zeigen auch, dass Alkohol- oder Drogenmissbrauch während der Schwangerschaft die Aktivität der Neuronenproduktion reduzieren kann.
Kinder, die Kopfverletzungen, insbesondere eine Verletzung der Frontallappen hatten, haben ein höheres Risiko. Das gleiche gilt für Kinder, die mit früh mit Umweltgiften wie PCB in Berührung gekommen sind. Außerdem haben Babys mit niedrigem Geburtsgewicht ein erhöhtes Risiko für ADHS.
ADHS beginnt fast immer schon im Kindesalter. Häufig wird jedoch ADHS erst im Erwachsenenalter festgestellt. Das bedeutet: Erwachsene, die neu diagnostiziert werden, haben wahrscheinlich schon seit Jahren ADHS gehabt und die Symptome über lange Zeit ertragen. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass ca. 50% aller ADHS-Kinder auch im Erwachsenenalter weiterhin an der Krankheit leiden.
Genetische Verbindung zu ADHS?
ADHS neigt dazu, in Familien verbreitet zu sein. Studien haben belegt, dass es bestimmte genetische Merkmale gibt, die mit hoher Frequenz in Familien auftreten, in denen ein oder mehrere Familienmitglieder ADHS haben, hat z.B. ein Elternteil oder beide ADHS, ist es wahrscheinlich, dass auch die Kinder diesen Zustand entwickeln. Weiterhin wird vermutet, dass bis zu 35% aller Väter, die ADHS in ihrer Jugend hatten, die Krankheit an ihre Kinder vererben.
Welche Veränderungen im Gehirn treten bei ADHS auf?
Studien zeigen, dass Kinder und Erwachsene mit ADHS zu Funktionsstörungen von bestimmten Chemikalien ( Neurotransmitter) im Gehirn neigen. Auch die Funktionsweise der Nervenbahnen, die das Verhalten regulieren, ist anders geartet. Darüber hinaus kann es sein, dass bei ADHS Patienten bestimmte Gehirnbereiche kleiner und/oder weniger aktiv sind als bei Kindern ohne ADHS.
Die neuesten Studien zeigen, dass die Chemikalie Dopamin eine wesentliche Rolle spielt. Dopamin ist eine wichtiger Stoff, der die Signale zwischen den Gehirnnerven leitet. Dopamin hat eine Vielzahl von Funktionen. Es hat großen Einfluss auf Bewegung, Schlaf, Stimmung, Aufmerksamkeit und auf das Lernen.
ADS / ADHS – Was ist der Unterschied
Es gibt immer wieder viele Unklarheiten über die begriffliche Unterscheidung ADS und ADHS. Man muss hier klar betonen, dass die beiden Krankheiten unterschiedliche Symptome und unterschiedliche Auswirkungen haben. Auch muss man sie unterschiedlich behandeln.
ADS ist außerdem nicht immer gleich erkennbar, denn es gelingt den Patienten häufig die Krankheit gut zu verbergen.
Wodurch unterscheiden sich ADS und ADHS? Ganz einfach! Bei ADS fehlt das “H”
“H” für Hyperaktiv
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit ADS haben eine Aufmerksamkeitsstörung, die jedoch nicht von Unruhe und “Zappeligkeit” begleitet ist. Vielfach werden ADHS Patienten als “Zappelphilipp” bezeichnet, ADS Kinder oder Jugendliche als “Träumerchen” . Sie sind in der Schule ruhig, stören nie im Unterricht, haben aber trotzdem ein gravierendes Aufmerksamkeitsdefizit, da sie vor sich hin träumen. Sie wirken oft schüchtern und sogar apathisch.
Oft spricht man beim ADS Typ vom “hyperaktiven Typ”. Das heißt, er ist in gewisser Weise ebenfalls hyperaktiv, aber eher nach innen gerichtet. Deshalb ist es schwerer ADS zu diagnostizieren. Der ADS Patient lebt sozusagen in seiner eigenen Welt, nach außen ruhig, so dass es oft nicht auffällt, aber innerlich aufgewühlt. Normaler Weise sind Mädchen eher von diesem Typ betroffen. Leider erhalten diese Kinder und Jugendlichen lange Zeit keine Hilfe, da sie nicht stören oder aggressiv sind.
ADHS Medikamente – So bekämpft man die Krankheit
Wer kann Hilfe bieten?
In erster Linie wird es nötig sein, einen Allgemein- oder Kinderarzt aufzusuchen. Dieser wird dann im gegebenen Fall einen Psychologen oder einen Facharzt aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie hinzuziehen. Begleitend kann man auch an Maßnahmen bei Ergotherapeuten und Motopädagogen denken.
Medikamentöse Behandlung
In vielen Fällen kann durch Verabreichung entsprechender Medikamente eine deutliche Abschwächung der ADHS Symptome erreicht werden. Wichtig ist dabei die zuverlässige, regelmäßige Einnahme.
Am Häufigsten werden Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat verschrieben. Dadurch soll erreicht werden, dass Gehirnareale angeregt werden, die für die Verhaltenssteuerung verantwortlich sind. Untersuchungen zeigten, dass die Durchblutung in diesen entsprechenden Gehirnregionen deutlich verbessert wurde. In fast allen Fällen wurde eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit und ein Nachlassen der Bewegungsunruhe festgestellt. Gezielte therapeutische Maßnahmen im Bereich der Verhaltensmodifikation sollten flankierend dazukommen.
Versuchsreihen haben gezeigt, dass sich Patienten, die sich einer Kombinationsbehandlung – Medikament + Verhaltenstherapie – unterzogen, einen deutlich günstigerer Heilungsverlauf hatten als nur medikamentös behandelte Patienten. In den meisten Fällen konnte nach einer gewissen Behandlungszeit die Dosis des betreffenden Medikaments erheblich verringert werden.
Bei Kindern unter sechs Jahren ist allerdings von einer Medikation abzuraten, bei Kindern unter 4 Jahren ist strikt darauf zu verzichten.
Nebenwirkungen der ADHS Medikamente
So gut wie alle Medikamente haben auch die bei ADHS Symptomen angeratenen Medikamente Nebenwirkungen. Dabei könnte es sich in erster Linie um Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen handeln.
Treten diese Nebenwirkungen in starker Form auf, sollte man die Dosis verringern bzw. auf die weitere Verabreichung verzichten. Bisher wurden keinerlei Feststellungen gemacht, dass durch eine länger andauernde Medikation beim Patienten Suchtverhalten ausgelöst geworden wäre.
Verhaltenstherapie mit dem Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe
Ziele der Verhaltenstherapie sind es, die Probleme, unter denen der Patient leidet, zu lindern und ihm Hilfen angedeihen zu lassen, eine angemessene Handlungskompetenz zu erreichen. Es wird versucht, Fähigkeiten zu fördern, die dem Patienten schließlich eine adäquate Selbstregulation ermöglichen.
An wen kann ich mich wenden? Erste Anlaufstellen?
- Erziehungsberatungsstellen, meist in kirchlicher oder kommunaler Trägerschaft
- Familienberatung, meist in kirchl. oder kommunaler Trägerschaft
- Fachärztliche Praxen, Psychologen, Kinder- und Jugendpsychiatrie
- Die Kosten werden in der Regel von Sozial- oder Jugendämtern übernommen.
ADHS und Partnerschaft
ADHS bei Erwachsenen wirkt sich meist auch sehr problematisch auf Partnerschaften aus. In der Anfangsphase ist Beziehung zu einem “ADHS-Partner” meist immer spannend und aufregend, da durch Spontanität, Ideenreichtum und Toleranz alles fantastisch und überwältigend erscheint.
Doch schon bald erschweren enorme Hürden das alltägliche Zusammenleben, wenn z.B. der “ADHS-Partner” ständig seinen Hausschlüssel verlegt, seinen Geldbeutel sucht, seine Schriftstücke, Rechnungen und Korrespondenzen verlegt. Auch permanente Unpünktlichkeit oder das Verteilen von Schuhen, Jacken und anderen Kleidungsstücken in der Wohnung, kurz gesagt, die Unfähigkeit, ganz normale Handhabungen des täglichen Lebens zu organisieren, sind durchaus weit verbreitete Auswirkungen der Krankheit.
Gegenseitige Schuldzuweisungen sind an der Tagesordnung
Absolut dramatisch wird die Beziehung, wenn beide Partner ADHS Symptome aufweisen. Jeder gibt dem anderen die Schuld am “Familienchaos” und keiner sieht eine Möglichkeit einer Verbesserung. Werden endlich einmal gute Vorsätze getroffen, lässt man sie schon bald darauf wieder fallen.
Kinder aus einer derartigen Partnerschaft sind mit größter Sicherheit auch wiederum ADHS Patienten, was die ganze Beziehung noch einmal um ein Vielfaches schwieriger macht.
Ehen mit ADHS Kindern werden laut Statistik wesentlich häufiger geschieden als andere, da die auftretenden Probleme irgendwann nicht mehr zu bewältigen sind, wobei sich die beiden Partner gegenseitig die Schuld an der Zerrüttung geben.
ADHS Symptome im Vorschulalter
Besonders bei Kleinkindern ist es schwierig, ADHS / ADS eindeutig zu diagnostizieren. Die Untersuchung, die nur durch einen erfahrenen Kinderarzt bzw. Psychologen durchgeführt werden kann, beginnt jeweils mit einer ausführlichen Anamnese.
Dabei berichten Mütter häufig, dass ihr Kind schon während der Schwangerschaft sehr lebhafte Bewegungen ausführte. Oft beschreiben Mütter ihre betroffenen Kinder als ausgesprochene “Schreikinder”, die sich und die ganze Familie um die Nachtruhe brachten.
Als weitere Symtome gelten im Allgemeinen:
- wenig Interesse am Spielen, einzeln oder in der Gruppe
- sprunghafter Handlungswechsel
- trotziges Verhalten
- unangemessenes Sozialverhalten
- ungewöhnliche Reaktion auf Zärtlichkeiten
- Feinmotorikschwächen
- ruheloses oft planloses Agieren
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