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ADHS und Aggression

Sind ADHS Kinder aggressiver ?

Kinder und Jugendliche mit ADHS Symptomen erscheinen auf Grund ihrer starken Impulsivität oft aggressiv zu sein.  Bei ungewohnten Situationen kommt es bei ihnen häufig zu Überreaktionen, die von Eltern und Lehrern nicht richtig interpretiert werden und daher als aggressiv angesehen werden. Auslöser können zum Teil Wahrnehmungsstörungen sein. Oft haben Kinder und Jugendliche mit ADHS Symptomen Probleme, Mimik und Gestik anderer zu verstehen. Sie fühlen sich dann unsicher, teils bedroht und reagieren dann zu heftig.

Ebenso kann aggressives Verhalten durch immer wieder kehrende Enttäuschungen und Frustration zu Stande kommen. Oft müssen sie erkennen, dass sie in verschiedenen Leistungsbereichen Gleichaltrigen unterlegen sind. Sie fühlen sich ununterbrochen getadelt, kaum oder nie gelobt und verlieren immer mehr an Selbstvertrauen. Aggressives Verhalten setzen sie als Mittel ein, auf sich aufmerksam zu machen.

ADHS und Hochbegabung

Ist mein Kind hochbegabt?

Bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS-Symptomen besteht so gut wie immer ein deutlicher Unterschied zwischen dem durch die Schule attestierten Leistungsbild und der tatsächlich vorhandenen Intelligenzausstattung. In sehr vielen Fällen wird bei ADHS Kindern weder von den Eltern noch von Lehrern erkannt, dass sie zum Teil überdurchschnittlich intelligent, teils hochbegabt sind. Eine besondere Tragik liegt oft darin: die Betroffenen sind sich ihrer hohen Intelligenzausstattung bewusst, merken aber gleichzeitig, dass sie damit nicht viel anfangen können.

Von Hochbegabung spricht man bei einem Intelligenzquotienten von über 130. Gemessen an der deutschen Bevölkerungszahl hätte man eine Hochbegabtenzahl von ca. 2 %. Im Elternhaus und in der Schule kann man sich nicht erklären, warum ADHS Kinder und Jugendliche mit überdurchschnittlicher Intelligenz oder mit Hochbegabung oft ein hochproblematisches Sozial- und Lernverhalten haben. Vielfach wird argumentiert, eine permanente Unterforderung würde die Ursache für Verhaltensauffälligkeiten darstellen. Mit Sicherheit ist aber diese Situation der Unterforderung nicht die einzige Ursache der häufigen Verhaltensstörungen, sondern eher der veränderte neurobiologische Bereich.

ADHS und Medienkonsum

Fernsehen, Internet, Spielkonsolen, Computer, Handys, Smartphones beherrschen immer mehr das Freizeitverhalten unserer Kinder und Jugendlichen. Die technischen Medien, die in den heutigen Kinder- und Jugendzimmern verfügbar sind, werden immer zahlreicher, dem gemäß natürlich auch die damit verbrachten Stunden. Befragungen von 14-jährigen Jugendlichen ergaben eine durchschnittliche Beschäftigung im Internet, am Fernseher und mit Spielkonsolen von täglich 5 Stunden, in den Ferien und am Wochenende täglich bis zu 16 Stunden.

Diese elektronischen Medien sind deshalb so interessant, da sie permanent verfügbar sind. Jugendliche mit ADHS sind in besonderem Maße gefährdet, mediensüchtig zu werden, die meist rasch wechselnde Bilderfolge im Fernsehen oder bei Computerspielen der besonderen Impulsivität entgegenkommt. Ferner begünstigt das Internet perfekt die 3 Faktoren der Suchtgefährdung: Ständig verfügbar, kostengünstig und anonym.

Kinder und Jugendliche mit ADHS Symptomen versuchen ihre Probleme am Computer oder an den Spielkonsolen wegzuklicken. Da diese Betroffenen wegen ihres Versagens in der Schule oft isoliert und teilweise sogar gemobbt werden, ziehen sich viele aus der realen Welt zurück, um in die virtuelle Welt zu flüchten, wo sich dann viele Kinder „Erfolge bei Ballerspielen“ holen. Das Internet bietet die Möglichkeit, sich eine virtuelle Identität mit einem interessanten Benutzernamen zuzulegen. Man gibt sich Mühe, gute Bewertungen zu erhalten, man besitzt teilweise 800 oder 1000 „Freunde“, die man oft gar nicht mehr kennt.

Erfolge stellen sich ein, aber leider nur in der virtuellen Welt. Im Internet können Selbstzweifel abgelegt werden, da man nicht als der auftreten muss, der man wirklich ist. Im Chatraum kann man perfekt mit seiner Identität jonglieren. An der steigenden Anzahl der Jugendlichen, die in Internet-Suchtkliniken behandelt werden kann man das Ausmaß der Mediensucht erkennen.

In erster Linie sind es 14- bis 15-jährige männliche Jugendliche, die in den Internet-Suchtkliniken behandelt werden. Der Anteil an Mädchen ist weit geringer. Über die besondere Anfälligkeit von ADHS betroffenen Jugendlichen für Mediensucht gibt es bisher noch zu wenig abgesicherte Forschungsergebnisse. Der ungebremste Zugang zu technischen Medien dürfte jedoch für alle Kinder und Jugendliche schädlich sein.

 Tipps für Eltern:

 Fernsehen und Spielekonsolen, Computerspiele

  • Vorschulkinder nur täglich 20 – 30 Minuten
  • Schulkinder nicht mehr als täglich 1 Stunde
  • nur ausgewählte Inhalte mit Beachtung der Alterskennzeichnung

Internetkontrolle

  • feste Zeiten festlegen
  • 7-8 Jahre: täglich höchstens 20 Minuten, 8-11 Jahre: täglich höchstens 45 Minuten
  • 12-14 Jahre täglich höchstens 60 Minuten
  • 5-6 Jahre: nur mit Eltern
  • jugendgefährdende Inhalte blockieren

ADHS und Dopamin – Was sind die Zusammenhänge?

Dopamin – Es wird oft auch als Glückshormon bezeichnet

Dopamin spielt eine sehr wichtige Rolle im Gehirn, man bezeichnet es auch als Glückshormon. Man vermutet auch, dass ADHS mit einer verminderten Dopamin-Aktivität verbunden ist.

Eine Dopamin-Studie über die Genetik von ADHS konzentriert sich  speziell auf eine bestimmte Variante des Gens DRD4. Dieses Gen wird mit einem Dopamin-Rezeptor im Gehirn verbunden. Die Studie zeigte, dass Kinder mit ADHS häufiger eine bestimmte Variante des Gens DRD4 haben als Kinder ohne ADHS. Interessanterweise hatten nicht alle Kinder mit ADHS in der Studie diese Genvariante. Aber diejenigen, die sie hatten, erreichten höhere IQ-Werte als andere Kinder mit ADHS. Außerdem hatten Kinder mit dieser Gen Variante eine wesentlich bessere Prognose als Kinder ohne diese Gen Variante.

ADHS und Dopamin
Eine weitere Dopamin-Studie mit Erwachsenen mit ADHS hat gezeigt, dass Erwachsene mit ADHS ein träges Dopamin-System haben. Die Studie half zu erklären, warum stimulierende ADHS Medikamente wie Ritalin von Vorteil sind. Diese ADHS Medikamente erhöhen die schwachen Dopamin-Signale im Gehirn. Darüber hinaus können Drogen und Nikotin vorübergehend ebenfalls die Dopamin-Aktivität steigern. Dies wäre für die Autoren der Studie die Erklärung, dass Personen  mit ADHS ein höheres Risiko des Drogenmissbrauchs haben.

ADHS Ursachen – Wie entsteht ADHS?

 

Wie die Krankheit genau verursacht wird, ist noch nicht bis ins letzte Detail bekannt.

Experten sind sich aber darüber einig, dass ADHS eine starke genetische Komponente hat. Sie sind sich sicher, dass Gene, die die Konzentrationen von Neurotransmittern im Gehirn steuern, bei Menschen mit ADHS anders erscheinen.

Die Ursachen von ADHS

Häufig wird diese weit verbreitete Störung bei Kindern diagnostiziert, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchten oder Alkohol tranken. Auch bei Kindern, deren Mütter eine schwierige Schwangerschaft hatten, wird ADHS oft diagnostiziert.  Studien zeigen auch, dass Alkohol- oder Drogenmissbrauch während der Schwangerschaft die Aktivität der Neuronenproduktion reduzieren kann.

Kinder, die Kopfverletzungen, insbesondere eine Verletzung der Frontallappen hatten, haben ein höheres Risiko. Das gleiche gilt für Kinder, die mit früh mit Umweltgiften wie PCB in Berührung gekommen sind. Außerdem haben Babys mit niedrigem Geburtsgewicht ein erhöhtes Risiko für ADHS.

ADHS beginnt fast immer schon im Kindesalter. Häufig wird jedoch ADHS erst im Erwachsenenalter festgestellt. Das bedeutet: Erwachsene, die neu diagnostiziert werden, haben wahrscheinlich schon seit Jahren ADHS gehabt und die Symptome über lange Zeit ertragen. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass ca. 50%  aller ADHS-Kinder auch im Erwachsenenalter weiterhin an der Krankheit leiden.

Genetische Verbindung zu ADHS?

ADHS neigt dazu, in Familien verbreitet zu sein. Studien haben belegt, dass es bestimmte genetische Merkmale gibt, die mit hoher Frequenz in Familien auftreten, in denen ein oder mehrere Familienmitglieder ADHS haben, hat z.B. ein Elternteil oder beide ADHS, ist es wahrscheinlich, dass auch die Kinder diesen Zustand entwickeln. Weiterhin wird vermutet, dass bis zu 35% aller Väter, die ADHS in ihrer Jugend hatten, die Krankheit an ihre Kinder vererben.

Welche Veränderungen im Gehirn treten bei ADHS auf?

ADHS Ursachen

Studien zeigen, dass Kinder und Erwachsene mit ADHS zu Funktionsstörungen von bestimmten Chemikalien ( Neurotransmitter) im Gehirn neigen. Auch die Funktionsweise der Nervenbahnen, die das Verhalten regulieren, ist anders geartet. Darüber hinaus kann es sein, dass bei ADHS Patienten bestimmte Gehirnbereiche kleiner und/oder weniger aktiv sind als bei Kindern ohne ADHS.

Die neuesten Studien zeigen, dass die Chemikalie Dopamin eine wesentliche Rolle spielt. Dopamin ist eine wichtiger Stoff, der die Signale zwischen den Gehirnnerven leitet. Dopamin hat eine Vielzahl von Funktionen. Es hat großen Einfluss auf Bewegung, Schlaf, Stimmung, Aufmerksamkeit und auf das Lernen.

ADS / ADHS – Was ist der Unterschied

Es gibt immer wieder viele Unklarheiten über die begriffliche Unterscheidung ADS und ADHS.  Man muss hier klar betonen, dass die beiden Krankheiten unterschiedliche Symptome und unterschiedliche Auswirkungen haben. Auch muss man sie unterschiedlich behandeln.

ADS ist außerdem nicht immer gleich erkennbar, denn es gelingt den Patienten häufig  die Krankheit gut zu verbergen.

Wodurch unterscheiden sich ADS und ADHS? Ganz einfach! Bei ADS fehlt das “H”

ADS-ADHS

“H” für Hyperaktiv

Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit ADS haben eine Aufmerksamkeitsstörung, die jedoch nicht von Unruhe und “Zappeligkeit” begleitet ist. Vielfach werden ADHS Patienten als “Zappelphilipp” bezeichnet,  ADS Kinder oder Jugendliche als “Träumerchen” . Sie sind in der Schule ruhig, stören nie im Unterricht, haben aber trotzdem ein gravierendes Aufmerksamkeitsdefizit, da sie vor sich hin träumen. Sie wirken oft schüchtern und sogar apathisch.

Oft spricht man beim ADS Typ vom “hyperaktiven Typ”. Das heißt, er ist in gewisser Weise ebenfalls hyperaktiv, aber eher nach innen gerichtet. Deshalb ist es schwerer ADS zu diagnostizieren. Der ADS Patient lebt sozusagen in seiner eigenen Welt, nach außen ruhig, so dass es oft nicht auffällt, aber innerlich aufgewühlt. Normaler Weise sind Mädchen eher von diesem Typ betroffen. Leider erhalten diese Kinder und Jugendlichen lange Zeit keine Hilfe, da sie nicht stören oder aggressiv sind.

ADHS und Partnerschaft

ADHS bei Erwachsenen wirkt sich meist auch sehr problematisch auf Partnerschaften aus. In der Anfangsphase ist Beziehung zu einem “ADHS-Partner” meist immer spannend und aufregend, da durch Spontanität, Ideenreichtum und Toleranz alles fantastisch und überwältigend erscheint.

Doch schon bald erschweren enorme Hürden das alltägliche Zusammenleben, wenn z.B. der “ADHS-Partner” ständig seinen Hausschlüssel verlegt, seinen Geldbeutel sucht, seine Schriftstücke, Rechnungen und Korrespondenzen verlegt. Auch permanente Unpünktlichkeit oder das Verteilen von Schuhen, Jacken und anderen Kleidungsstücken in der Wohnung, kurz gesagt, die Unfähigkeit,  ganz normale Handhabungen des täglichen Lebens zu organisieren,  sind durchaus weit verbreitete Auswirkungen der Krankheit.

Gegenseitige Schuldzuweisungen sind an der Tagesordnung

Absolut dramatisch wird die Beziehung, wenn beide Partner ADHS Symptome  aufweisen. Jeder gibt dem anderen die Schuld am “Familienchaos” und keiner sieht eine Möglichkeit einer Verbesserung. Werden endlich einmal gute Vorsätze getroffen, lässt man sie schon bald darauf wieder fallen.

Kinder aus einer derartigen Partnerschaft sind mit größter Sicherheit auch wiederum ADHS Patienten, was die ganze Beziehung noch einmal um ein Vielfaches schwieriger macht.

Ehen mit ADHS Kindern werden laut Statistik wesentlich häufiger geschieden als andere, da die auftretenden Probleme irgendwann nicht mehr zu bewältigen sind, wobei sich die beiden Partner gegenseitig die Schuld an der Zerrüttung geben.

ADHS Symptome im Vorschulalter

ADHS im Vorschulalter

Besonders bei Kleinkindern ist es schwierig, ADHS / ADS eindeutig zu diagnostizieren. Die Untersuchung, die nur durch einen erfahrenen Kinderarzt bzw. Psychologen durchgeführt werden kann, beginnt jeweils mit einer ausführlichen Anamnese.

Dabei berichten Mütter häufig, dass ihr Kind schon während der Schwangerschaft sehr lebhafte Bewegungen ausführte. Oft beschreiben Mütter ihre betroffenen Kinder als ausgesprochene “Schreikinder”, die sich und die ganze Familie um die Nachtruhe brachten.


Als weitere Symtome gelten im Allgemeinen:
  • wenig Interesse am Spielen, einzeln oder in der Gruppe
  • sprunghafter Handlungswechsel
  • trotziges Verhalten
  • unangemessenes Sozialverhalten
  • ungewöhnliche Reaktion auf Zärtlichkeiten
  • Feinmotorikschwächen
  • ruheloses oft planloses Agieren

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ADHS Symptome bei Schulkindern

typischer Arbeitsplatz, zerlegte Kugelschreiber,abgebrochene Stifte, Linale usw.

 

Während die Probleme bei Kleinkindern und Kindergartenkindern oft noch hingenommen werden ohne ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wird die Lage mit dem Schuleintritt meistens sehr prekär, da jetzt nicht nur die Familie unter den Problemen leidet, sondern der ganze Bereich Schule mit Lehrern und Klassenkameraden. Normal begabte und sogar überdurchschnittlich begabte Kinder können auf Grund ihrer Situation kaum zufriedenstellenden Schulleistungen schaffen. Dazu kommt oft noch erschwerend hinzu, dass Kinder mit ADHS-Symptomen  auf  Grund schlechterer Leistungen und häufiger Geringschätzung durch Lehrer  keine Wertschätzung mehr in der Klassengemeinschaft genießen und isoliert werden.

  • Disziplinprobleme im Unterricht, fehlendes Durchhaltevermögen, Stimmungsschwankungen,
  • Wutausbrüche, Aggression, unordentliches Schriftbild, schlampige Schulsachen
  • übertriebener Redefluss, stolprige, hastige Sprache
  • inadäquate Mimik und Gestik
  • Verletzungsanfälligkeit durch Ungeschicklichkeiten
  • LRS-Schwäche, Rechenschwäche
  • geringes Selbstwertgefühl
  • Abneigung gegen Spielregeln

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ADHS Symptome bei Jugendlichen

Während bei einem Drittel der Fälle verschiedene Symptome während der Pubertätszeit abklingen, kommt es bei einem anderen Teil der betroffenen Jugendlichen zu einer dramatischen Verschlechterung der Gesamtsituation.
 
Dabei sind zum Teil massiv aggressive Ausbrüche nicht ungewöhnlich, so dass  nur noch eine Unterbringung in einer Tagesklinik oder in einer Einrichtung für betreutes Wohnen in Frage kommt.
 

  • wenig bzw. fehlende Leistungsbereitschaft
  • Aufmerksamkeitsprobleme
  • Depressionen, Suiziddrohungen
  • delinquentes Verhalten, Neigung zu Drogen- und Alkoholismus
  • Leistungsverweigerung
  • Selbstzweifel, Angstgefühle

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