ADHS Medikamente – So bekämpft man die Krankheit

Wer kann Hilfe bieten?

In erster Linie wird es nötig sein, einen Allgemein- oder Kinderarzt aufzusuchen. Dieser wird dann im gegebenen Fall einen Psychologen oder einen Facharzt aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie hinzuziehen. Begleitend kann man auch an Maßnahmen bei Ergotherapeuten und Motopädagogen denken.

Medikamentöse Behandlung

In vielen Fällen kann durch Verabreichung entsprechender Medikamente eine deutliche Abschwächung der ADHS Symptome erreicht werden. Wichtig ist dabei die zuverlässige, regelmäßige Einnahme.

Am Häufigsten werden Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat verschrieben. Dadurch soll erreicht werden, dass Gehirnareale angeregt werden, die für die Verhaltenssteuerung verantwortlich sind. Untersuchungen zeigten, dass die Durchblutung in diesen entsprechenden Gehirnregionen deutlich verbessert wurde. In fast allen Fällen wurde eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit und ein Nachlassen der Bewegungsunruhe festgestellt. Gezielte therapeutische Maßnahmen im Bereich der Verhaltensmodifikation sollten flankierend dazukommen.

Versuchsreihen haben gezeigt, dass sich Patienten, die sich einer Kombinationsbehandlung – Medikament + Verhaltenstherapie – unterzogen, einen deutlich günstigerer Heilungsverlauf hatten als nur medikamentös behandelte Patienten. In den meisten Fällen konnte nach einer gewissen Behandlungszeit die Dosis des betreffenden Medikaments erheblich verringert werden.

Bei Kindern unter sechs Jahren ist allerdings von einer Medikation abzuraten, bei Kindern unter 4 Jahren ist strikt darauf zu verzichten.

Nebenwirkungen der ADHS Medikamente

So gut wie alle Medikamente haben auch die bei ADHS Symptomen angeratenen Medikamente Nebenwirkungen. Dabei könnte es sich in erster Linie um Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen handeln.

Treten diese Nebenwirkungen in starker Form auf, sollte man die Dosis verringern bzw. auf die weitere Verabreichung verzichten. Bisher wurden keinerlei Feststellungen gemacht, dass durch eine länger andauernde Medikation beim Patienten Suchtverhalten ausgelöst geworden wäre.

Verhaltenstherapie mit dem Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe

Ziele der Verhaltenstherapie sind es, die Probleme, unter denen der Patient leidet, zu lindern und ihm Hilfen angedeihen zu lassen, eine angemessene Handlungskompetenz zu erreichen. Es wird versucht, Fähigkeiten zu fördern, die dem Patienten schließlich eine adäquate Selbstregulation ermöglichen.

An wen kann ich mich wenden? Erste Anlaufstellen?

  • Erziehungsberatungsstellen, meist in kirchlicher oder kommunaler Trägerschaft
  • Familienberatung, meist in kirchl. oder kommunaler Trägerschaft
  • Fachärztliche Praxen, Psychologen, Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Die Kosten werden in der Regel von Sozial- oder Jugendämtern übernommen.

 

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